1. |
Scheinwerferaugen
02:32
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Er trägt es ganz alleine
Es wird immer auch so sein
Er wird nicht wissen, ob sie lügen
bei jeder Frage, die er stellt
Der Käpt´n kriegt keinen Rat
Das hat er jetzt davon
Schaut dann stumm auf´s Meer
oder was er halt so macht
Und dann schimpft er wieder heimlich auf die Mannschaft
Matrosen stinken und können sich nicht benehmen
von solchen Leuten, da krieg´ ich schlechte Laune
In seinem Herzen, da ist er Misanthrop
Wenn es in Trümmern liegt,
schauen alle gern zurück
Als die Scheinwerfer ihre Augen waren
strahlten sie auf den, der alles weiß
Bis zur trostlosen Gewissheit,
dass der wieder gar nichts bringt
Wie ein kaputter Leuchtturm
und die Hoffnung wie die Schiffe versinkt
Und dann schimpft er wieder heimlich auf die Mannschaft
Matrosen stinken und können sich nicht benehmen
von solchen Leuten, da krieg´ ich schlechte Laune
In seinem Herzen, da ist er Misanthrop
All die ganzen Fragen
schleppen die immer mit sich rum
Stellen die tausenddreimal,
weil sie doch so wichtig sind
Hinten sitzt der Käpt´n,
ganz leise, macht sich klein
Er wär´ jetzt gerne Fischer
mit seinen Fragen ganz allein
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2. |
Flanderns Perle
02:55
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Du bist aufgewacht
mit einem Verdacht
Hast einen Spiegel am Balkon
und die Gedanken rasen schon
Du machst nicht auf
Was erlauben die sich
Die führen sicher was im Schilde
oder Post für deine Nachbarn
Zeig mir Antwerpen
bitte nur im Herbst
Und du bist schon ganz woanders
und rennst Eulen hinterher
Du kannst das alles nicht kontrollieren
und manchmal macht es dich traurig
bis es sich wieder verliert
Hinter den Lichtern
ist der Schatten, den du wirfst
viel größer als der Verlust,
den du überhaupt erfährst
Hinter den Lichtern
ist der Schatten, den du wirfst
viel größer als das Leben,
das du im Geiste führst
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3. |
Warten auf die Gang
02:05
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Steh´ ich auf und guck nach draußen
bist du schon lange da
Immer warten auf die Gang
Und dann schimpft ihr stetig lauthals
»Scheiß Verkehr«
Und der Frust füllt deine Taschen
Gib mir mehr
Was ist das auch für ein Leben
Streichel-Telefon
Doch für dich keine Nähe
Und egal werden auch die Freunde
Ich hab ´nen Hund
Und du ballerst alles um auf deinem Weg
Dein Leben läuft irgendwie verkehrt
Du weißt nicht, was das soll
Kein Auto fahren und Businessplan
Schluckst nur zweimal
Was willst du denn nur tun
Dein Leben ein Grenzgang
und du nur Ersatzbank
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4. |
Schalldämpfer
02:05
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Wir wissen nichts davon
Es hört ja keiner hin
Die Not der Straßenfeger, bloß nicht aufzufallen
Wie der Penner auf der Bank,
die Klagen eines Kinds
Supermarktkassierer ziehen ins Parlament
Im Schutze eines Spotlights ist nichts mehr angreifbar
Wie die letzten Sprossen sicher
Bloß kein Fahrstuhl fahren
Werd doch Karriereleiter beim Arbeitsamt
Alle steigen auf dich rauf, genießen Ausblick
Ich war mal Gaspedal und vorne mit dabei
Doch jetzt steuern Gedanken eure Autos
Für jeden Schalldämpfer das passende Geräusch
Für jeden Verschluss das passende Produkt
Du hast jetzt noch mehr Zeit,
trägst schon deinen dritten Körper
Uhren kannst du vergessen, es wird niemals mehr zu spät
Wie ein Schreck, der nicht vergeht,
wie meine schlechte Laune
haben wir gelebt
Wir müssen noch was bringen
So erfinden wir die Dinge
Und jede scheiß Idee
hat ihren Preis
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5. |
Vogelschreck Fauch
02:06
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Er kommt grad aus dem Urlaub
und geht dann auf´s Konzert
Die Lieben hat er lange nicht gesehen
Ein Foto einer Hand,
ein Bild, das alles sagt
hängt beim Sohn noch heute an der Wand
Ein Lied auf seinen Lippen
Hinter ihm bricht alles ein
Vielleicht glaubt er noch, es würde keiner sehen
Der Riese macht den Rücken krumm und wackelt mit den Armen
Das Bett ist immer wärmer als allein
Und dann legt sich Stolz in seine Stimme
Vielleicht macht er einen Scherz
Seine Masken hat er immer gut gewählt
Ich kann nichts sehen, nur deinen Rücken
Wie fühlt sich das nur an
Deine Masken, kleiner Riese
und niemand, der dich kennt
Rennst deinen Flausen hinterher
Stürzt dich wieder rein
Klammerst dich dran fest und hoffst,
dass es nicht geht
Du fährst dann weiter weg,
um noch mehr davon zu spüren
Und dann legt sich Stolz in seine Stimme
Vielleicht macht er einen Scherz
Seine Masken hat er immer gut gewählt
Ich kann nichts sehen, nur deinen Rücken
Wie fühlt sich das nur an
Deine Masken, kleiner Riese
und niemand, der dich kennt
Stürzt dich wieder rein
Klammerst dich dran fest und hoffst,
dass es nicht geht
Deine Masken, kleiner Riese
und niemand, der dich kennt
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6. |
Fratze
02:50
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Aber na klar glaub´ ich an Karma,
dass montags Frieden ist
Alle waschen 20 Grad, weil das umweltfreundlich ist
Die Besorgten sind wie Gartenzwerge: Außen hart und innen leer
Und wenn es hart auf hart kommt stellen sie die Ordnung wieder her
Das Bewusstsein für Beschissenheit, dass sich endlich jemand wehrt
gegen all das ungerechte, das nur dir selber widerfährt
Und das Leben ganz solide
Zum Essen gibt das Wein
In gemieteten Gewändern singen sie abends im Verein
Die Beschaffenheit der Schlinge,
die Hand, die daran zieht
Der Trampelpfad der Leitschnur,
der Idiot, der das so liebt
Der Henker hübsch im Opferkleid hat Angst um seine Brut
Schreit »denkt doch an die Kinder« und meint eigentlich »Fuck You«
Für die Sauberkeit in Graustufen singen sie ihr altes Lied
und pachten sich den Anstand für die Grenzen, die sie ziehen
Durch den Ausschluss von den anderen
entsteht das kranke »Wir«
weil sich deine scheiß Moral am Gartenzaun verliert
Aber na klar glaub´ ich an Karma
und dass montags Frieden ist
Große Löffel, kleine Herzen
Vollidioten und ihre Schmerzen
Aber na klar glaub´ ich an Karma
und wen nenn´ ich hier Idiot
frisst die Weisheit doch mit Löffeln
hier ist jeder Philosoph
Deine Jugend – Carrera Bahn
Wo jeder Opa nur Funker war
Deine Eltern – Gewehr bei Fuß
Jogginghose und Hitlergruß
Deutsche Tugend – Heimatliebe,
Oktoberfest und Schaltgetriebe
Arbeit, die sich immer lohnt
Frustration
Frustration
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7. |
140 Meter
02:16
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Jeden Tag drehst du die Runden
Schlechtes Wetter gibt das nicht
Schöner Panzer glänzt im Regen
Stählerner Wille rostet nicht
Und du hoffst noch in Sekunden
was ein Rekord dir warm verspricht
Schweißgebadet gegen jeden
Was wissen die schon über dich
Sie bleiben einfach immer stehen
und es ist für dich am schlimmsten,
wenn sich gar nichts mehr bewegt
Das ist die Reibung, die dir fehlt
ohne das hier wirst du nichts spüren
Dünne Geister schnell verlebt
und die Zuschauer nicken
denn sie wissen alles
Über Sport musst du nur reden,
um Bewegung zu verstehen
Wie es scheint wirst du nie müde
Doch geht die Atmung dir schon schwer
Fühlst die Wüste im Getriebe
und deine Augen genauso schwer
Lauf Lauf Lauf
Sie sind dir auf der Spur
Lauf Lauf Lauf
Sie wollen alles von dir
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8. |
Schwäne
02:26
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Das sind doch alles Optimisten
und auch gar nichts fällt dir schwer
Doch keine Antwort auf die Frage:
Ja warum lachst du denn nicht mehr?
Komm, befreien wir den See
von den Mustern und dem Schnee
Und vor allem, wofür das steht
Denn hier passiert nichts aus versehen
Nichts aus versehen
Davon will er nichts wissen
die Weichen längst gestellt
Er kennt das Leben
und hat es gern
Zu lange vergraben
Der Kopf wird Körper
Er will auch Schmerzen sehen
bei den anderen
Und das nennt er heile
spüren, nicht verstehen
Entschuldigen sie die Frage:
Wollen wir Schwäne töten gehen?
Und ich frag dich, bevor was fehlt
Aber das hilft nicht
Aber das hilft nicht
Aber das hilft nicht
Nicht dieser Mord für deine Angst
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9. |
Unter Menschen
02:41
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Er kommt plötzlich nach Hause, laut knallt seine Tür
Die Vögel singen leise von Gefahr
Der Ofen vorgeheizt, das Badewasser läuft
Die Lieder sind so scheiße und trotzdem immer da
Auf den Karten blöde Bilder, er wehrt sich gar nicht mehr
Der Kühlschrank ist damit ja so witzig
Doch lachen mag er nicht und ständig ist er krank
Ersatzteile gibt das erst mit siebzig
Teufel in der Küche hat Bock auf deine Seele
Sein billigstes Geschäft
Er packt sich einen Koffer, »ich fühle gar nichts mehr«
Die Wohnung gibt er ihm noch oben drauf
Er kann alles nicht mehr sehen, »soweit kann ich gar nicht weg«
Die Lieder sind noch scheiße und trotzdem wieder da
Teufel in der Küche hat Bock auf deine Seele
Sein billigstes Geschäft erzählt er noch den Kindern
So saßen sie noch abends lang gemeinsam
bei Cognac und Geschichten
»Ich heiße übrigens Peter«
»Ja ja ich weiß doch, Teufel, angenehm«
»Und was macht die Arbeit, viel zu tun dieser Tage?
Einen warmen Mantel wirst du da unten ja nicht brauchen«
»Ach was soll ich sagen Peter, hör mir doch bloß auf
Es gibt Tage, an denen habe ich keine Kraft mehr aufzustehen
und mir das alles anzuhören
Die Menschen und ihre Grätzigkeit, Ihre Anträge und endlosen Formulare
Soviel Müll hab´ ich im Leben noch nicht gesehen
Der ganze Schrott, Ihre Kinderwagen und Helikopter
Ihre Fernseher und Hinweisschilder
Männer an sich und Zuckerrohrschnaps
(Ich habe keine Kraft)
Ihre Therapeuten
(Ich habe keine Kraft)
für die Vergangenheit
(Ich habe keine Kraft)
Für eine Zukunft
(Ich habe keine Kraft)
Ihre verdammten Hochzeiten«
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10. |
Staub
02:48
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Siehst du den Staub?
Die Herren Grau haben geladen
und der Volksmund läuft gerade ein
Da schimpft er sich durch irgendeine Heimat
und Theorien schlagen ein
Das Fell wird immer dichter
und Worte knallen auf
Ohren die nichts wissen,
weil der Kopf hier viel zu stur ist, den sie spalieren
Siehst du den Feind?
Und deine Freunde schreien in Frankfurt
Mit den Deutschen auf die Straße,
ach lass das lieber sein
Erst jubeln sie dem Fallstrick,
dann weinen sie zusammen
und schunkeln sich dann ein
Unterm Pflaster wachsen Unkrauts
und wollen wieder was sein
Die einen können vergessen
und die anderen sich noch selber gut verzeihen
Die Trümmerfrauen von heute
bauen Attrappen aus Sorgen
und reißen sie dann ein,
es gibt soviel noch zu tun
Mit Tränen in den Augen reicht sie
Aufschnitt für die Toten
und isst ihn danach selber,
es gibt soviel noch zu tun
Die Trümmerfrauen
Die Trümmerfrauen
Die Trümmerfrauen
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11. |
Zurück nach Tromsø
04:14
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Sandleben stolpert naseweis
schneeblind über Schollen
Ihre Schultern zucken leiser
obwohl sie´s gar nicht wollen
Das Geld kann hier nicht helfen
das Polarmeer bleibt gerecht
Es war ja bloß der Testlauf,
doch der Hilferuf war echt
Kalte Labore
Und lässt sie doch erfrieren
Warme Betten und Gedanken,
gern gesehen aber nicht hier
Keiner weiß wie´s kochen geht
und essen keinen Schnee
Vielleicht dann doch die Beine
im Eisschrank Sorgebay
Krachend schlägt das Forscherherz,
dem Eis ist das egal
Herzog Ernst ist seine Geisel
Schröder-Stranz hat sich verfahren
Schieben tausend Filme
Hat den Trottel abgeholt
Das war der beste Trip
Doch leider nur der Tod
Treibjagd alter Neugier
Für sie doch ganz normal
Vor der Küste nahe Tromsø
winkt er ein letztes Mal
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Zwischen den Zeilen ist noch Platz
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Robotertauben
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