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Zwischen den Zeilen ist noch Platz

by EIN GUTES PFERD

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1.
Er trägt es ganz alleine Es wird immer auch so sein Er wird nicht wissen, ob sie lügen bei jeder Frage, die er stellt Der Käpt´n kriegt keinen Rat Das hat er jetzt davon Schaut dann stumm auf´s Meer oder was er halt so macht Und dann schimpft er wieder heimlich auf die Mannschaft Matrosen stinken und können sich nicht benehmen von solchen Leuten, da krieg´ ich schlechte Laune In seinem Herzen, da ist er Misanthrop Wenn es in Trümmern liegt, schauen alle gern zurück Als die Scheinwerfer ihre Augen waren strahlten sie auf den, der alles weiß Bis zur trostlosen Gewissheit, dass der wieder gar nichts bringt Wie ein kaputter Leuchtturm und die Hoffnung wie die Schiffe versinkt Und dann schimpft er wieder heimlich auf die Mannschaft Matrosen stinken und können sich nicht benehmen von solchen Leuten, da krieg´ ich schlechte Laune In seinem Herzen, da ist er Misanthrop All die ganzen Fragen schleppen die immer mit sich rum Stellen die tausenddreimal, weil sie doch so wichtig sind Hinten sitzt der Käpt´n, ganz leise, macht sich klein Er wär´ jetzt gerne Fischer mit seinen Fragen ganz allein
2.
Du bist aufgewacht mit einem Verdacht Hast einen Spiegel am Balkon und die Gedanken rasen schon Du machst nicht auf Was erlauben die sich Die führen sicher was im Schilde oder Post für deine Nachbarn Zeig mir Antwerpen bitte nur im Herbst Und du bist schon ganz woanders und rennst Eulen hinterher Du kannst das alles nicht kontrollieren und manchmal macht es dich traurig bis es sich wieder verliert Hinter den Lichtern ist der Schatten, den du wirfst viel größer als der Verlust, den du überhaupt erfährst Hinter den Lichtern ist der Schatten, den du wirfst viel größer als das Leben, das du im Geiste führst
3.
Steh´ ich auf und guck nach draußen bist du schon lange da Immer warten auf die Gang Und dann schimpft ihr stetig lauthals »Scheiß Verkehr« Und der Frust füllt deine Taschen Gib mir mehr Was ist das auch für ein Leben Streichel-Telefon Doch für dich keine Nähe Und egal werden auch die Freunde Ich hab ´nen Hund Und du ballerst alles um auf deinem Weg Dein Leben läuft irgendwie verkehrt Du weißt nicht, was das soll Kein Auto fahren und Businessplan Schluckst nur zweimal Was willst du denn nur tun Dein Leben ein Grenzgang und du nur Ersatzbank
4.
Wir wissen nichts davon Es hört ja keiner hin Die Not der Straßenfeger, bloß nicht aufzufallen Wie der Penner auf der Bank, die Klagen eines Kinds Supermarktkassierer ziehen ins Parlament Im Schutze eines Spotlights ist nichts mehr angreifbar Wie die letzten Sprossen sicher Bloß kein Fahrstuhl fahren Werd doch Karriereleiter beim Arbeitsamt Alle steigen auf dich rauf, genießen Ausblick Ich war mal Gaspedal und vorne mit dabei Doch jetzt steuern Gedanken eure Autos Für jeden Schalldämpfer das passende Geräusch Für jeden Verschluss das passende Produkt Du hast jetzt noch mehr Zeit, trägst schon deinen dritten Körper Uhren kannst du vergessen, es wird niemals mehr zu spät Wie ein Schreck, der nicht vergeht, wie meine schlechte Laune haben wir gelebt Wir müssen noch was bringen So erfinden wir die Dinge Und jede scheiß Idee hat ihren Preis
5.
Er kommt grad aus dem Urlaub und geht dann auf´s Konzert Die Lieben hat er lange nicht gesehen Ein Foto einer Hand, ein Bild, das alles sagt hängt beim Sohn noch heute an der Wand Ein Lied auf seinen Lippen Hinter ihm bricht alles ein Vielleicht glaubt er noch, es würde keiner sehen Der Riese macht den Rücken krumm und wackelt mit den Armen Das Bett ist immer wärmer als allein Und dann legt sich Stolz in seine Stimme Vielleicht macht er einen Scherz Seine Masken hat er immer gut gewählt Ich kann nichts sehen, nur deinen Rücken Wie fühlt sich das nur an Deine Masken, kleiner Riese und niemand, der dich kennt Rennst deinen Flausen hinterher Stürzt dich wieder rein Klammerst dich dran fest und hoffst, dass es nicht geht Du fährst dann weiter weg, um noch mehr davon zu spüren Und dann legt sich Stolz in seine Stimme Vielleicht macht er einen Scherz Seine Masken hat er immer gut gewählt Ich kann nichts sehen, nur deinen Rücken Wie fühlt sich das nur an Deine Masken, kleiner Riese und niemand, der dich kennt Stürzt dich wieder rein Klammerst dich dran fest und hoffst, dass es nicht geht Deine Masken, kleiner Riese und niemand, der dich kennt
6.
Fratze 02:50
Aber na klar glaub´ ich an Karma, dass montags Frieden ist Alle waschen 20 Grad, weil das umweltfreundlich ist Die Besorgten sind wie Gartenzwerge: Außen hart und innen leer Und wenn es hart auf hart kommt stellen sie die Ordnung wieder her Das Bewusstsein für Beschissenheit, dass sich endlich jemand wehrt gegen all das ungerechte, das nur dir selber widerfährt Und das Leben ganz solide Zum Essen gibt das Wein In gemieteten Gewändern singen sie abends im Verein Die Beschaffenheit der Schlinge, die Hand, die daran zieht Der Trampelpfad der Leitschnur, der Idiot, der das so liebt Der Henker hübsch im Opferkleid hat Angst um seine Brut Schreit »denkt doch an die Kinder« und meint eigentlich »Fuck You« Für die Sauberkeit in Graustufen singen sie ihr altes Lied und pachten sich den Anstand für die Grenzen, die sie ziehen Durch den Ausschluss von den anderen entsteht das kranke »Wir« weil sich deine scheiß Moral am Gartenzaun verliert Aber na klar glaub´ ich an Karma und dass montags Frieden ist Große Löffel, kleine Herzen Vollidioten und ihre Schmerzen Aber na klar glaub´ ich an Karma und wen nenn´ ich hier Idiot frisst die Weisheit doch mit Löffeln hier ist jeder Philosoph Deine Jugend – Carrera Bahn Wo jeder Opa nur Funker war Deine Eltern – Gewehr bei Fuß Jogginghose und Hitlergruß Deutsche Tugend – Heimatliebe, Oktoberfest und Schaltgetriebe Arbeit, die sich immer lohnt Frustration Frustration
7.
140 Meter 02:16
Jeden Tag drehst du die Runden Schlechtes Wetter gibt das nicht Schöner Panzer glänzt im Regen Stählerner Wille rostet nicht Und du hoffst noch in Sekunden was ein Rekord dir warm verspricht Schweißgebadet gegen jeden Was wissen die schon über dich Sie bleiben einfach immer stehen und es ist für dich am schlimmsten, wenn sich gar nichts mehr bewegt Das ist die Reibung, die dir fehlt ohne das hier wirst du nichts spüren Dünne Geister schnell verlebt und die Zuschauer nicken denn sie wissen alles Über Sport musst du nur reden, um Bewegung zu verstehen Wie es scheint wirst du nie müde Doch geht die Atmung dir schon schwer Fühlst die Wüste im Getriebe und deine Augen genauso schwer Lauf Lauf Lauf Sie sind dir auf der Spur Lauf Lauf Lauf Sie wollen alles von dir
8.
Schwäne 02:26
Das sind doch alles Optimisten und auch gar nichts fällt dir schwer Doch keine Antwort auf die Frage: Ja warum lachst du denn nicht mehr? Komm, befreien wir den See von den Mustern und dem Schnee Und vor allem, wofür das steht Denn hier passiert nichts aus versehen Nichts aus versehen Davon will er nichts wissen die Weichen längst gestellt Er kennt das Leben und hat es gern Zu lange vergraben Der Kopf wird Körper Er will auch Schmerzen sehen bei den anderen Und das nennt er heile spüren, nicht verstehen Entschuldigen sie die Frage: Wollen wir Schwäne töten gehen? Und ich frag dich, bevor was fehlt Aber das hilft nicht Aber das hilft nicht Aber das hilft nicht Nicht dieser Mord für deine Angst
9.
Er kommt plötzlich nach Hause, laut knallt seine Tür Die Vögel singen leise von Gefahr Der Ofen vorgeheizt, das Badewasser läuft Die Lieder sind so scheiße und trotzdem immer da Auf den Karten blöde Bilder, er wehrt sich gar nicht mehr Der Kühlschrank ist damit ja so witzig Doch lachen mag er nicht und ständig ist er krank Ersatzteile gibt das erst mit siebzig Teufel in der Küche hat Bock auf deine Seele Sein billigstes Geschäft Er packt sich einen Koffer, »ich fühle gar nichts mehr« Die Wohnung gibt er ihm noch oben drauf Er kann alles nicht mehr sehen, »soweit kann ich gar nicht weg« Die Lieder sind noch scheiße und trotzdem wieder da Teufel in der Küche hat Bock auf deine Seele Sein billigstes Geschäft erzählt er noch den Kindern So saßen sie noch abends lang gemeinsam bei Cognac und Geschichten »Ich heiße übrigens Peter« »Ja ja ich weiß doch, Teufel, angenehm« »Und was macht die Arbeit, viel zu tun dieser Tage? Einen warmen Mantel wirst du da unten ja nicht brauchen« »Ach was soll ich sagen Peter, hör mir doch bloß auf Es gibt Tage, an denen habe ich keine Kraft mehr aufzustehen und mir das alles anzuhören Die Menschen und ihre Grätzigkeit, Ihre Anträge und endlosen Formulare Soviel Müll hab´ ich im Leben noch nicht gesehen Der ganze Schrott, Ihre Kinderwagen und Helikopter Ihre Fernseher und Hinweisschilder Männer an sich und Zuckerrohrschnaps (Ich habe keine Kraft) Ihre Therapeuten (Ich habe keine Kraft) für die Vergangenheit (Ich habe keine Kraft) Für eine Zukunft (Ich habe keine Kraft) Ihre verdammten Hochzeiten«
10.
Staub 02:48
Siehst du den Staub? Die Herren Grau haben geladen und der Volksmund läuft gerade ein Da schimpft er sich durch irgendeine Heimat und Theorien schlagen ein Das Fell wird immer dichter und Worte knallen auf Ohren die nichts wissen, weil der Kopf hier viel zu stur ist, den sie spalieren Siehst du den Feind? Und deine Freunde schreien in Frankfurt Mit den Deutschen auf die Straße, ach lass das lieber sein Erst jubeln sie dem Fallstrick, dann weinen sie zusammen und schunkeln sich dann ein Unterm Pflaster wachsen Unkrauts und wollen wieder was sein Die einen können vergessen und die anderen sich noch selber gut verzeihen Die Trümmerfrauen von heute bauen Attrappen aus Sorgen und reißen sie dann ein, es gibt soviel noch zu tun Mit Tränen in den Augen reicht sie Aufschnitt für die Toten und isst ihn danach selber, es gibt soviel noch zu tun Die Trümmerfrauen Die Trümmerfrauen Die Trümmerfrauen
11.
Sandleben stolpert naseweis schneeblind über Schollen Ihre Schultern zucken leiser obwohl sie´s gar nicht wollen Das Geld kann hier nicht helfen das Polarmeer bleibt gerecht Es war ja bloß der Testlauf, doch der Hilferuf war echt Kalte Labore Und lässt sie doch erfrieren Warme Betten und Gedanken, gern gesehen aber nicht hier Keiner weiß wie´s kochen geht und essen keinen Schnee Vielleicht dann doch die Beine im Eisschrank Sorgebay Krachend schlägt das Forscherherz, dem Eis ist das egal Herzog Ernst ist seine Geisel Schröder-Stranz hat sich verfahren Schieben tausend Filme Hat den Trottel abgeholt Das war der beste Trip Doch leider nur der Tod Treibjagd alter Neugier Für sie doch ganz normal Vor der Küste nahe Tromsø winkt er ein letztes Mal

credits

released November 11, 2016

Aufgenommen von Thies Neu in der Tonbrauerei I tonbrauerei.de
Gesänge aufgenommen von Christian “Kris” Weber bei Audio Machinery I audio-machinery.com
Gastgesänge bei Flanderns Perle aufgenommen von Nico Vetter
Gemischt von Thies Neu
Gemastert von Philipp Welsing / Original Mastering I original-mastering.com
März bis Mai 2016

Gastgesang auf Flanderns Perle: Simon Meier & Jan Heidebrecht von Lygo I lygoband.tumblr.com
Gastgesang auf Zurück nach Tromsø: Gamze Karaca I thejinglejanglemorning.de
Tasten auf Staub: Thies Neu

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EIN GUTES PFERD Berlin, Germany

Zwischen den Zeilen ist noch Platz
(LP 2016)

Robotertauben
(EP 2015)

Konferenz der Verwirrten
(EP 2013)

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